TABU- GEMEINSCHAFT- RITUAL
collective bleeding ist ein interdisziplinäres Performance Label. Juliane Meckert, Diana Wesser und Anne Zacho Søgaard verbindet das Interesse an orts-spezifischen, performativen Formaten in Zusammenarbeit mit „Experten des Alltags“.
Jede von Ihnen bringt ihre eigenen, spezifischen Erfahrungen und Methoden für diese Art der Kollaboration mit. Bereits seit 2018 realisieren sie gemeinsame Projekte.
collective bleeding möchten Rituale, ästhetische Erfahrungsräume und kollektiven Prozesse erforschen, die gemeinschaftsstiftend oder reinigend wirken. Dafür brauchen sie keine Theaterräume. Sie arbeiten dort, Sie ihre Themen vermuten und begeben sich bewusst an Orte außerhalb des Theaters.
collective bleeding geht es um kollektive Erfahrungsräume, gegenseitigen Respekt und das sich im Anderen erkennen. collective bleeding stellt die Frage nach den politischen Dimensionen die das gemeinsame Zelebrieren und Erleben, gesellschaftlich tabuisierter Themen, Gefühle und Erfahrungen, eröffnet.
Welche Tabus gibt es heute? Wo wird was wie verhandelt? Welche Erfahrungen, Gefühle, Erlebnisse stigmatisieren? Was können neue transformierende, gemeinschaftsstiftende Rituale unserer Zeit sein?
Mehr Infos zu allen Arbeiten von collective bleeding, findest Du hier:
NÆSTE STATION STENGÅRDSVEJ
VIDEOWALK UND PARTIZIPATIVES TANZPROJEKT
Stengårdsvej ist ein Wohngebiet in Esbjerg, das von der dänischen Regierung als „hartes Ghetto“ eingestuft wurde, wodurch das Viertel viele Fremdbeschreibungen erfuhr, die diskriminierend und stigmatisierend wirken. In den Interviews, die Sie auf diesem Spaziergang hören und sehen können, erfahren Sie unter Anderem, welche Konsequenzen dies für die Bewohner*innen dieses Viertels hat. Dieser Videowalk gibt den Menschen, die hier leben, eine Stimme, um gehört zu werden und sich selbst zu repräsentieren. collective bleeding hat mit den Bewohner*innen von Stengårdsvej über ihre Zukunft, ihre Träume und ihre Sorgen gesprochen. Wir haben eine vielfältige und herzliche Gesellschaft kennengelernt, wurden zum Essen eingeladen, haben verschiedenen Tänze gelernt, durften Wissenswertes über Kräuter erfahren und teilen mit Ihnen diese Erfahrungen.
Auf einer Karte sind die Stationen mit einem Buchstaben markiert. Auf Ihrem Weg durchs Viertel müssen Sie keine Reihenfolge beachten und können sich frei durch die Innenhöfe, über die Straßen und Wege und den Park bewegen. Suchen Sie sich an den jeweiligen Station einen bequemen Platz, scannen Sie den QR-Code auf der Karte und schauen Sie sich die Video an, um die Menschen die hier leben, kennenzulernen. Auf dem Weg können Sie bemerkenswert Orte und Sehenswürdigkeiten entdecken, die ebenfalls auf der Karte eingezeichnet sind.
STENGÅRDSVEJ-TANZ
Zum Abschluss Ihres Spaziergangs möchten wir Sie zu einem Tanz einladen. Wir haben Bewohner*innen gebeten, uns eine Bewegung eines (traditionellen) Tanzes zu zeigen. Daraus entwickelten wir eine Choreographie, die die verschiedenen Kulturen und Generationen, die unterschiedlichen Biographien und Geschichten der Bewohner*innen aufgreift und widerspiegelt.
Diese Choreographie haben wir mit Menschen aus Stengårdsvej einstudiert und daraus ein Musikvideo geschaffen. Dafür haben wir einen Song komponieren lassen, der für und mit den Menschen von Stengårdsvej geschrieben wurde und Aussagen darüber enthält, was dieser Ort für seine Bewohner bedeutet.
Wir möchten mit diesem Tanz ein Bewusstsein dafür schaffen, das Vielfalt, gegenseitiger Respekt, Humanität und Liebe die Menschen verbindet. Den Tanz zu tanzen bedeutet, sich mit dieser Vielfalt zu verbinden und Teil einer respektvollen Gemeinschaft zu sein, die sich gegen jede Form von Stigmatisierung richtet. Stengårdsvej spiegelt im Kleinen unsere Welt in ihrer Vielfalt. Den Tanz zu tanzen bedeutet, sich mit dieser Vielfalt zu verbinden.
Wir wünschen Ihnen einen inspirierenden und angenehmen Spaziergang!