Der Ozeanflug
Lehrstück von Berthold Brecht
Im Ozeanflug wird eine Straßenbahn zum Flugzeug
Aus einer Straßenbahn wird ein Flugzeug, die Fahrgäste werden Zeugen der ersten Alleinüberquerung des Atlantiks.
Wenn am Freitag am World Trade Center ein Sonderzug der Dresdner Verkehrsbetriebe hält, dann ist das Ziel nicht einfach die andere Elbseite. Die Straßenbahn wird zum Flugzeug, mit dem Charles Lindbergh 1927 erstmals die Alleinüberquerung des Atlantiks von New York nach Paris gelang.
Der „Ozeanflug“ von Bertolt Brecht ist ein Radiolehrstück aus dem Jahr 1929, dass die erste in einem Flugzeug geglückte Alleinüberquerung des Atlantischen Ozeans durch Charles Lindbergh 1927 und den Kampf des Menschen gegen die Naturgewalten behandelt.
���Der Ozeanflug“ beschreibt das Geschehen aus mehreren Blickwinkeln. Der Flieger kämpft mit den Naturgewalten, mit Nebel und Schneesturm. Andererseits k��mpft mit ihm die Ideologie. Das Siegen, gegen den Klassenfeind ,gegen Got und für den Fortschritt. Das Besiegen von Allem was sich einem in den Weg stellt auch das eigene Ich, für den Fortschritt. 33 Stunden dauerte der Flug von Charles Lindbergh. 33 Stunden allein über dem Ozean. Fast übermächtig wird das Bedürfnis nach Schlaf. Nach einer knappen Stunde kommt für das Publikum Land in Sicht, am Waldschlößchen in Dresden endet der Ozeanflug. Die letzten Worte des Fliegers sind: „Bitte tragt mich in einen dunklen Schuppen, das keiner she meine natürliche Schwäche“
Die Straßenbahn als Transportmittel scheint geradezu ideal. Sie vereint das Motiv der Bewegung und permanenten Öffentlichkeit. Sie ist Spiel- und Zuschauerraum zugleich. Ein alltägliches Verkehrsmittel wird zur Bühne.
Am 17. und 18. Juni startet die jeweils einstündige Aufführung an der DVB-Haltestelle am World Trade Center um 22 Uhr und endet an der Waldschlößchenbrücke. Die Zuschauer werden anschließend wieder zum World Trade Center gefahren. Dabei kann das Publikum direkt am Schicksal des Fliegers teilnehmen. Diese Inszenierung verlangte von der “spielenden Crew” wie auch vom technischen Team enorme Fähigkeiten und Opferbereitschaft.
Hendrik Fritzsche – Regie
Anne Man�� – Kostüm/Bühnenbild
Franz Hergesell ��� Komposition
Spieler: Juliane Meckert, Marina Miller, Sven Hartlep, Alexander Nast